Montag, 26. November 2012

Wetter

Ich will jetzt auch mal über das langweiligste Thema von allen schreiben: das Wetter!
Verglichen mit Deutschland ist das Wetter ja sowieso komplett anders, weil Hongkong subtropisch ist, was heißt es ist immer schön hohe Luftfeuchtigkeit, es wird niemals kälter als 10 Grad und die Regenschauer sind hier so stark, dass es wie eine Wand aus Wasser ist. Außerdem ist Hongkong ja eine Insel (oder Halbinsel, es kommt auf  den Teil an, den man meint) und deshalb ist sehr oft starker Wind aus Richtung Meer.
Seit etwa zwei Wochen hat es sich auf 20 Grad abgekühlt, das heißt für die Hongkonger ist der Winter ausgebrochen und es müssen so schnell wie möglich alle Läden die Winterjacken und Winterklamotten verkaufen, leergekauft werden. Außerdem holen alle ihre Wintersachen vom letzten Jahr raus, meine Gastfamilie auch, weshalb die Wohnung aussieht wie eine Abstellkammer!
Letzte Woche ist dann plötzlich wieder die Luftfeuchtigkeit gestiegen und wir hatten 98 bis 99%, wobei es wirklich schwer ist zu atmen. Als wir über Nacht die Balkontür offen hatten und ich am nächsten Morgen ein Taschentuch aus dem Taschentuchspender dings in die Hand genommen habe war es feucht! Egal was man anfasst, alles ist feucht.
Naja, also das Wetter ist wie gesagt für Deutshcland warm, aber ich finde es ehrlich gesagt auch ziemlich kühl. Und schön ist es nicht gerade, ausser die Aussicht aus meiner Schule morgens. Meine Schule liegt nämlich auf einem Berg und morgens ist überall Nebel und es sieht total toll aus, davon muss ich auch noch ein Foto machen.
Ich weiß nicht was ich noch schreiben soll und bevor ich irgendwas unlogisches schreibe höre ich liebe mit dem Thema auf. Bis bald!

Dienstag, 20. November 2012

Danke

Das muss jetzt sein, ich möchte jetzt Danke sagen.
Danke an alle, die mir geholfen haben es möglich zu machen, herzukommen.
Danke an meine Freunde, die immer für mich da sind besonders jetzt wo ich so weit weg bin.
Danke an meine Familie die mich immer unterstützt und die es mir überhaupt möglich gemacht hat, hier zu sein. Die mich gehen lassen hat, ohne zu wissen was auf mich zukommt. Die mir vertrauen und mich lieben und sich Sorgen um mich machen und die mich trotzdem meine Träume leben lassen. Die ihre anfängliche negative Einstellung auf meinen Wunsch beiseite gelegt haben um mich glücklich zu machen. Die mir geholfen haben und alles getan haben was sie konnten als es mir schlecht ging.
Ihnen habe ich es zu verdanken, dass ich hier sein kann in einer tollen Gastfamilie und Erfahrungen erleben kann, die nur ein kleiner Teil von Schülern erleben kann.
Und dafür kann ich eigentlich nicht genug danke sagen, bzw ist ein danke nicht genug. Aber es ist das einzige was ich jetzt sagen kann in meiner Lage also: DANKE!

Danke für alles was ihr für mich tut..

Montag, 19. November 2012

Orientierung, Anpassung und Sprache

Also ich finde es ein bisschen langweilig meinen Blog zu lesen, weil ich immer nur darüber schreibe was ich gemacht habe.
Deshalb schreibe ich jetzt mal darüber wie es mit der Orientierung, Anpassung und Sprache vorangeht.

Orientierung:
Das mit der Orientierung war am Anfang ja eine witzige Sache..wenn ich irgendwohin musste, habe ich immer mit eingeplant dass ich mich verlaufen könnte und bin immer mindestens eine halbe Stunde früher losgefahren und habe vorher alle Handynummern und Wegbeschreibungen gesammelt die ich finden konnte. Es war wirklich schlimm im ersten Monat. Für mich sah hier alles genau gleich aus egal welcher Teil von Hongkong und egal welche Wolkenkratzer und Hochhäuser. Ich konnte nicht unterscheiden ob ich gerade auf Hongkong Island oder dem Festland war und ich konnte schon gar nicht unterscheiden in welchem Gebiet. Dazu waren die Buslinien noch so kompliziert und für jede Richtung gibt es ein paar hundert verschiedene Busse, Minibusse, MTR...In der ersten Woche war jeden Tag AFS Camp und ich musste eigentlich jeden Tag den gleichen Bus nehmen und von der Bushaltestelle zum Treffpunkt denselben Weg laufen. Und trotzdem habe ich nur am letzten Tag den Weg ohne Probleme und pünktlich getroffen. Ich glaube aber, ich war nicht die einzige.
Naja jedenfalls ging das den ersten Monat so und dann ist es langsam besser geworden. Mittlerweile kann ich eigentlich immer erkennen wo ich gerade bin, ich muss einfach nur hochsehen und mir die Wolkenkratzer angucken. Es ist nicht schwer sich zu merken welcher Wolkenkratzer in welchem Gebiet steht und mittlerweile komme ich auch sehr gut mit den Verkehrsmitteln klar.

Anpassung:
Anpassung...anpassen kann man sich in vielen Sachen. Es fängt schon an mit dem Essen, der Geschwindigkeit beim Gehen, dem allgemeinen Verhalten, den Tischmanieren, dem Wetter und so weiter.
Ich kann es selber schwer einschätzen ob ich mich schon gut angepasst habe, aber ich weiß dass der Kulturschock vorbei ist und dass ich besser mit der Kultur klarkomme als am Anfang! Ich denke, dass ist auch ein Schritt der Anpassung.
Bei der Geschwindigkeit beim Gehen, dazu muss ich jetzt aber nochmal was sagen. Es fragen mich immer alle, ob ich finde dass die Leute hier immer in Hektik sind und sooooooo schnell gehen. Aber ganz ehrlich: Die Leute hier kommen keine zwei Minuten aus, ohne auf ihr smartphone zu sehen. Hier haben wirklich alle ein Smartphone. Meine Gastoma, die über 90 ist hat ein Smartphone!!
Jedenfalls gucken beim Laufen alle Leute auf den Bildschirm und können sich nicht aufs Laufen konzentrieren. Ich finde das Tempo ist extrem langsam und es nervt mich total wenn so eine mega Menschenmenge vor mir läuft und die ein Tempo haben als ob sie gleich einschlafen. Naja, so habe ich mich aber auch ein Stück angepasst, ich habe mir nämlich das ständige Drängeln und Gegen-Leute-Laufen angewöhnt.
Eine andere Sache, die ich noch loswerden will sind die Tischmanieren. Also daran werde ich mich glaube ich nie gewöhnen. Was man in Deutschland bzw. Europa für sehr unhöflich ansieht ist hier komplett normal. Schmatzen, reden mit vollem Mund, rülpsen, die Knochen und das was man nicht essen kann auf den Tisch spucken, alles gerne gesehen. Jaja andere Länder andere Kultur.

Sprache:
Mit der Sprache ist es auch ganz lustig. Ich verstehe natürlich nicht viel, aber wenn zum Beispiel meine Gastfamilie am Tisch sitzt und beim Abendessen miteinander redet ist es immer auf Kantonesisch. Wieso sollte es auch anders sein, wir würden auch Deutsch reden. Jedenfalls höre ich seit fast 3 Monaten immer zu und mir ist aufgefallen, dass ich eigentlich immer das Thema verstehe worüber sie reden. Einzelheiten und Details verstehe ich natürlich nicht, wie sollte das auch gehen immerhin ist es Chinesisch.
Bevor ich hergekommen bin habe ich mir in Deutschland ein englisches Buch gekauft, mit dem man Kantonesisch lernen kann. In Deutschland habe ich es aufgeschlagen, mir die ersten zehn Seiten angeguckt und gedacht: Ich werde Spaß haben!
Aber vor zwei Wochen, als ich mir das Buch zum ersten Mal seit ich hier bin angeguckt habe, habe ich gemerkt dass das Buch total einfach zu verstehen ist. Ich staune selber darüber, wie man ohne es mitzubekommen einige wenige Grundlagen von einer Sprache im Kopf behalten kann. Natürlich ist es viel zu wenig um ein Gespräch führen zu können, aber ich bin positiv eingestellt und denke, wenn ich mich ein wenig anstrenge kann das bis zum Ende meines Abenteuers noch was werden.
Mit der Sprache gab es auch schon witzige Missverständnisse...da hier ja jedes Wort 6 oder mehr verschiedene Bedeutungen hat, und man extrem auf die verschiedenen Töne achten muss ist es für manche oder die meisten Leute schwer zu erraten, was ich ihnen genau sagen möchte.
Egal, ohne Fehler kann man nicht lernen und ich habe noch 7 Monate Zeit.

Das war es erstmal, ich schicke ganz viele liebe Grüße aus Hongkong an alle, die meinen Blog lesen!


Sonntag, 11. November 2012

AFS

AFS, AFS und AFS!
Soo viele AFS Treffen! Mein ganzes Wochenende war verplant mit AFS, aber eigentlich ist das auch ganz schön, weil ich dann alle Austauschschüler mal wiedersehen konnte. Am Freitag hatten wir jedenfalls eine Vorbereitung für Samstag, wo der AFS Intercultural Fair war.
Das ist eine Veranstaltung von AFS, bei der die Austauschschüler in die verschiedenen Länder (aus denen sie kommen) eingeteilt werden und einen Klassenraum zur Verfügung gestellt bekommen. Den mussten wir dann schmücken, sodass man erkennen konnte welches Land wir waren. Am Freitag haben wir also alle unsere Deutschlandfahnen, -poster und Fotos rausgekramt und Pfannkuchen gemacht, damit man erkennen konnte, dass es sich um Deutschland gehandelt hat. Am Samstag mussten wir dann wiederkommen und besprechen, wie wir den Schülergruppen, die sich die Klassenräume ansehen wollten irgendwas über Deutschland beibringen, aber es sollte nicht langweilig sein. Wir haben abgemacht, Topfschlagen, Feuer Wasser Luft und Reise nach Jerusalem zu spielen und deutsche Musik abzuspielen.
Nachdem wir dann von 8 Uhr morgens bis 5 Uhr nachmittags endlich fertig waren hat sich herausgestellt, dass Deutschland den zweiten Platz gemacht hat. Wir waren natürlich sehr stolz aber extrem müde, weil wir früh aufstehen mussten und den ganzen Tag was zu tun hatten. Die Chinesen lieben es übrigens, wie fast jeder weiß, Fotos von allem und jedem zu machen. Also haben wir an diesem Tag bestimmt ein paar tausend Fotos gemacht. Insgesamt haben uns etwa 1500 Schüler besucht, was wirklich viel ist!
Nach diesem Tag bin ich dann gegen 9 schlafen gegangen und am Sonntag wieder um 6 uhr morgens aufgestanden, weil ich Freiwilligenarbeit gemacht habe. Von AFS und der deutschen Bank in Hongkong wurde ein Strand Säuberungs Programm veranstaltet, bei dem 7 Austauschschüler mitgemacht haben und ich auch.
Es klingt nicht wirklich schön, aber die Umgebung um den Strand war unglaublich toll, es war Naturschutzgebiet. Deshalb mussten wir auch erstmal unseren Weg zu Fuß durch den Wald über den Berg finden, da ja keine Busse oder Taxis oder sonstwas fahren.
Es war auf jeden Fall anstrengend, aber sehr schön und wir haben dazu noch etwas Gutes getan.
Jetzt bin ich sehr müde, vorhin habe ich mich noch mit den anderen deutschen Austauschschülern getroffen und wir sind Essen gegangen. Wir haben es gewagt, Frosch zu essen! Schmeckt gar nicht schlecht.
Ich gehe erstmal schlafen, bis bald!